8.1 POE 3.1 und RIVAR

Dieser Abschnitt beschreibt beispielhaft Erweiterungen in POE 3.1, die in Zusammenhang mit dem Rheinland-Pfälzischen Informations-, Vorgangsbearbeitungs-, Auswerte- und Recherche-System - RIVAR - stehen.
Die beispielhaft implementierten Funktionen erlauben einerseits die Nutzung von RIVAR-spezifischen Funktionen aus der Leiststellensoftware heraus und andererseits den direkten Zugriff auf "Echtzeit"-Einsatzinformationen durch RIVAR
Die Schnittstelle zwischen beiden Systemen basiert auf dem HTTP/SOAP-Protokoll und wurde von der LDO Gmbh (POE-seitig) und der IPS Software GmbH (RIVAR-seitig) implementiert.

Im Folgenden wird an drei Abfrage-Beispielen gezeigt, wie sich die Zusammenarbeit beider Systeme für den Anwender darstellt.
Dabei wird angenommen, dass die Leitstelle meist dann RIVAR-Abfragen ausführt, wenn entsprechende Informationen von externen Einsatzkräften oder anderen Instanzen - z.B. der Bahnpolizei - angefordert werden. Aus diesem Grund wird die Funktionalität in der Maske 'Eingang (3.3.22.8)' des Fensters 'Einsatzbearbeitung' (3.3.22) angeboten.
Grundsätzlich gilt, dass diese Abfragen im Leitstellenprotokoll (2.4) festgehalten werden müssen. Daher existierten bereits vor der Implementierung der RIVAR-Schnittstelle im Fenster 'Einsatzbearbeitung (3.3)' Fensterkontrollen, um die Ergebnisse von Abfragen ins Leitstellenprotokoll zu übernehmen. Bisher war dies jedoch mit einem Mehraufwand verbunden, da die ESB die Informationen entweder durch Kopieren oder gar durch erneutes Eingeben ins System einbringen mussten.
Genau diese Mehrarbeit wird nun vermieden.

8.1.1 Beispiel Halterfeststellung

Verwandte Themen
8.1.2 Beispiel Fahndungsabfrage
Erfolgt eine Halterfeststellung, so wird dies im Leitstellenprotokoll (2.4) unter der Ereignisart 'HALT' vermerkt. Dabei kann eine Halterfeststellung ein eigenständiges Ereignis bilden, im Kontext eines bereits existierenden Ereignisses stattfinden oder kontextfrei erfolgen. Im 1. Fall ist das Ereignis von der Art 'HALT', im 2. Fall erscheint im Protokoll des eigentlichen Ereignisses ein Eintrag mit der Art 'HALT'. Im 3. Fall wird ein Protokolleintrag ohne Ereignisnummer erzeugt.

Um eine Halterfeststellung vorzunehmen können Sie so vorgehen:
Begonnen wird im Fenster 'Einsatzbearbeitung' (3.3.22).
  1. Wechseln Sie auf das Ereignis in dessen Zusammenhang die Abfrage erfolgen soll.
    Erfolgt die Abfrage ohne Bezug zum gerade bearbeiteten Ereignis, so verlassen Sie dieses.
  2. Öffnen Sie die Maske 'Eingang (3.3.22.8)'.
  3. Legen Sie dann in den Feldern 'Von' bzw. 'FK' fest, für wen die Abfrage ausgeführt werden soll.
    Erfolgt die Abfrage z.B. auf Anforderung von Einsatzkräften, so geben Sie den Rufnamen im Textfeld 'FK' ein.
  4. Setzen Sie das Kontrollkästchen 'Abfrage'.
  5. Wählen Sie dann im Katalogfeld 'Art' die für Halterfeststellungen vorgesehene Ereignisart - im Allgemeinen also Art 'HALT' - aus.
  6. Klicken Sie auf die Schaltfläche 'RIVAR'.
    Es öffnet sich das entsprechende RIVAR-Fenster. Geben Sie dort die Abfragedaten ein.
    Das jeweilige Abfrageergebnis kann über die Schaltfläche 'An ELIAS senden' übernommen werden.
Das Abfragefenster wird mit dem Absenden der Daten geschlossen. Die Abfrageergebnisse erscheinen im Textfeld 'Inhalt' der Maske 'Eingang (3.3.22.8)' und können von Ihnen dort mit Zusatzinformationen ergänzt werden.
Ins Protokoll werden übernommen: Sind alle Eingaben erfolgt und soll die Halterfeststellung als eigenständiges Ereignis geführt werden, dann beenden Sie die Maske über die Schaltfläche 'Neues Ereignis'.
Soll dagegen die Halterfeststellung unter dem angezeigten Ereignis, bzw. ohne Ereignisbezug protokolliert werden, beenden Sie die Funktion über die Schaltfläche 'Speichern'.

8.1.2 Beispiel Fahndungsabfrage

Verwandte Themen
8.1.3 Beispiel Personenüberprüfung
Anders als bei ausführlichen Personenüberprüfungen soll bei einer Fahndungsabfrage lediglich festgestellt werden, ob gegen eine bestimmte Person etwas vorliegt.
Fahndungsabfragen haben in der Ausgangskonfiguration des Systems die Ereignisart 'XP10'.
Um eine Fahndungsabfrage auszuführen, können Sie so vorgehen:
Begonnen wird im Fenster 'Einsatzbearbeitung' (3.3.22).
  1. Wie im 'Beispiel Halterfeststellung (8.1.1)' wechseln Sie zunächst für das bearbeitete Ereignis in die Maske 'Eingang (3.3.22.8)' im Fenster 'Einsatzbearbeitung' (3.3.22).
  2. Legen Sie dann fest, für wen die Abfrage ausgeführt werden soll.
  3. Setzen Sie das Kontrollkästchen 'Abfrage'.
  4. Wählen Sie dann im Katalogfeld 'Art' die für Fahndungsabfragen vorgesehene Ereignisart - XP10 - aus.
  5. Klicken Sie auf die Schaltfläche 'RIVAR'.
    Geben Sie im erscheinenden Abfragefenster die vorliegenden Personendaten ein und lassen Sie die Abfrage ausführen.
    Das jeweilige Abfrageergebnis kann über die Schaltfläche 'An ELIAS senden' übernommen werden.
Das Abfragefenster wird mit dem Absenden der Daten geschlossen. Die Abfrageergebnisse erscheinen im Textfeld 'Inhalt' der Maske 'Eingang (3.3.22.8)' und können von Ihnen dort mit Zusatzinformationen ergänzt werden. Siehe auch 'FMS-Unterstützung bei ausgeschriebener Fahndung (8.1.4)'.
Ins Protokoll werden übernommen: Sind alle Eingaben erfolgt und soll die Fahndungsabfrage als eigenständiges Ereignis geführt werden, dann vervollständigen Sie die Maske soweit nötig und beenden Sie die Funktion über die Schaltfläche 'Neues Ereignis'.
Soll dagegen die Abfrage unter dem angezeigten Ereignis, bzw. ohne Ereignisbezug protokolliert werden, beenden Sie die Funktion über die Schaltfläche 'Speichern'.

8.1.3 Beispiel Personenüberprüfung

Personenüberprüfungen verlaufen genauso wie Fahndungsabfragen. Ihre zugeordnete Ereignisart ist 'XP20'.
Der wesentliche Unterschied zur Fahndungsabfrage ist, dass wesentlich mehr Daten über die abgefragte Person ins Leitstellenprotokoll (2.4) übernommen werden:
Begonnen wird im Fenster 'Einsatzbearbeitung (3.3) - Eingang (3.3.22.8)'.
  1. Wechseln Sie auf das Ereignis in dessen Zusammenhang die Abfrage erfolgen soll.
    Erfolgt die Abfrage ohne Bezug zum bearbeiteten Ereignis, so verlassen Sie dieses.
  2. Öffnen Sie die Maske 'Eingang (3.3.22.8)'.
  3. Legen Sie dann fest, für wen die Abfrage ausgeführt werden soll.
  4. Setzen Sie das Kontrollkästchen 'Abfrage'.
  5. Wählen Sie dann im Katalogfeld 'Art' die für Halterfeststellungen vorgesehene Ereignisart aus - im Allgemeinen ist dies die Art 'HALT' - aus.
  6. Klicken Sie auf die Schaltfläche 'RIVAR'.
    Es öffnet sich das entsprechende RIVAR-Fenster. Geben Sie dort die Abfragedaten ein.
    Das jeweilige Abfrageergebnis kann über die Schaltfläche 'An ELIAS senden' übernommen werden.
Das Abfragefenster wird mit dem Absenden der Daten geschlossen und die Abfrageergebnisse erscheinen im Textfeld 'Inhalt' der Maske 'Eingang (3.3.22.8)'. Sie können von Ihnen dort mit Zusatzinformationen ergänzt werden. Siehe auch 'FMS-Unterstützung bei ausgeschriebener Fahndung (8.1.4)'.
Ins Protokoll übernommen werden: Sind alle Eingaben erfolgt und soll die Personenüberprüfung als eigenständiges Ereignis geführt werden, dann vervollständigen Sie die Maske soweit nötig und beenden Sie die Funktion über die Schaltfläche 'Neues Ereignis'.
Soll dagegen die Abfrage unter dem angezeigten Ereignis, bzw. ohne Ereignisbezug protokolliert werden, beenden Sie die Funktion über die Schaltfläche 'Speichern'.

8.1.4 FMS-Unterstützung bei ausgeschriebener Fahndung

Verwandte Themen
8.1.2 Beispiel Fahndungsabfrage
8.1.3 Beispiel Personenüberprüfung
Sowohl das Beispiel Fahndungsabfrage (8.1.2) als auch das Beispiel Personenüberprüfung (8.1.3) bieten folgende Sonderfunktion:
  1. Wird die Abfrage für einen Rufnamen vorgenommen, der über FMS angesprochen werden kann
  2. und ergibt die Abfrage, dass für die entsprechende Person, bzw. mindestens einer Person aus einer Personenliste eine Fahndung ausgeschrieben ist,
  3. dann wird automatisch das Absenden des FMS-Signals 'H' (Festnahme) an den Rufnamen vorbereitet.
    Das Absetzen des Signals kann vom ESB unterbunden werden. Es erfolgt erst, wenn die Maske 'Eingang (3.3.22.8)' beendet wird.